Natur erforschen, Leben retten und die Literatur feiern!
Ein Bericht von Cornelia Stahl
Am 12.04.2025 fand der erste BÖS-Literatursalon des Jahres 2025 statt. Und dieser war der Auftakt für einen Neubeginn, umrahmt von einer neuen Ausstellung mit dem Titel „Heimspiel“, die von Künstler:innen des BÖS gestaltet wurde. Herzliches Dankeschön zunächst an die Künstler:innen, die ihre Werke dem BÖS-Atelier zur Verfügung stellten und somit einen feierlichen Rahmen für den literarischen Abend lieferten, an dem drei Autor:innen lasen: Bettina Balaka, Sabine Scholl und Martin Ritzinger.
Die Autorin, Schreibpädagogin und Kunsthistorikerin Brigitta Höpler eröffnete die erste Bilderausstellung „Heimspiel“ im BÖS-Atelier im Jahr 2025 und moderierte den Abend in idealer Weise. Sie stellte die jeweiligen Autor:innen mit ihren biografischen Daten vor und führte in ihr literarisches Werk ein. Vielen Dank für die wundervolle Moderation!
Bettina Balàka machte den Auftakt des Abends und las aus ihrer Neuerscheinung „Vom Zähmen, Ausbeuten und Bestaunen“, eine ungeordnete Kulturgeschichte der Natur, wie der Untertitel verrät. Der Essay versammelt Betrachtungen zum Verhältnis Mensch und Natur sowie Mensch und Tier. Die durchaus ernsten Themen trug die Autorin mit Charme und einem Gespür für Skurrilität und Humor vor.
Anschließend lieferte die Wiener Autorin Sabine Scholl Kostproben aus ihrem Roman „Transit Lissabon“, der uns in die Lage einer nach Frankreich geflüchteten Künstler:innengruppe versetzt, die vor den Nazis ins Exil flüchteten und in Lissabon auf eine Überfahrt nach Amerika warteten. Stille erzeugte der atmosphärisch aufgeladene Roman, der die Stimmungen von Menschen im Exil einfängt und in die Gegenwart transportiert, gleichzeitig an vergessenen Künstler:innen im Exil erinnert.
Abschließend nahm Martin Ritzinger, Architekt und Autor, am Vorlesetisch Platz und präsentierte seinen Text „Schiffsanlegestelle“, eine Symbiose aus Fiktion, Architektur und Literatur. Ritzinger nahm uns mit in einen Kosmos, der von präzisen Bildern und Vorstellungen durchtränkt ist und Zuhörende zu Akteuren und Beobachtern einzelner Szenen werden lässt.
Nach dem Ende der Lesung klang der Abend am Buffet aus. Die Gäste kamen mit den Autor:innen ins Gespräch und erwarben Bücher. Ein gelungener Literatursalon!
Den Berufsverband Österreichischer Schreibpädagog:innen gibt es bereits 20 Jahre lang. 2024 feierten wir unser Jubiläum. Wir freuen uns auf weitere 20 Jahre, mit vielen Interessent:innen und Besucher:innen, denn Poetik und Literatur bereichern unser Leben, bringen Menschen und Literatur einander näher.
Video der Veranstaltung auf YouTube
Fotos: Günter Vallaster
Video: Peter Bosch