Poetische Moderne
Texte von Katharina Müller
Zu Gottfried Benn
1. Zustand
2. und
3. Detail im grossen Ganzen
4. Fun und Games
5. Protagonist kommt zum Abschluss
Kurzform:
Aus dem Hirn quillt der Gedankenschwall
überschwemmt die Blumen, die Zarten
Ein Frosch sich rettet auf ein Blatt
und quakt bis tief in die Nacht.
Langes Gedicht aus 1. Gedicht:
Sie sagen, dass das Bewusstsein
dem Hirn entspringt
wenn aus dem Hirn
der Gedankenschwall quillt
Sie sagen, dass die Blumen
die Zarten, kein Bewusstsein haben
wenn im Frühjahr zur rechten Zeit
die Knospe springt
Sie sagen und sagen
wagen zu sagen,
dass das Sagen die Welt bestimmt-
Sie sagen dass das Hirn schwillt
und je mehr Gedanken
umso höher die Stirn
Ein Schwall von Gedanken
überschwemmt das Land
die Blumen, die Zarten
versinken im Grab
nur ein Frosch sich rettet
auf ein Blatt
und quakt bis tief in die Nacht
Sie sagen, der König rettet das Land
vor Schutt und Asche und Bastarden
Sie sagen Bewusstsein hätten nur
die Reinen
und die Prinzessin, die Zarte
beginnt zu weinen,
weil sie den Frosch doch so liebt
Der Frosch sagt, glaube an mich-
Es ist einzig die Magie,
die das Hirn besticht.
Das Bewusstsein strahlt in den
Zwischenräumen,
es ist der Gedanke
der in der Nase zwickt.
So stürmt die Prinzessin durch das Land
und pfeift darauf
Was sie sagen
Sie riecht schon von Weitem
wenn was nicht stimmt
und wird sich mit Frosch und Blume
beraten.
Diese Texte sind im Lehrgangsmodul 5 “Poetik 2” bei Günter Vallaster, Stefan Schmitzer und Birgit Schwaner entstanden.