Kleeblattgasse Tokio – Herbert J. Wimmer
Formgebende Verfahren stehen im Zentrum dieser topografisch zwischen Wien, Tokio und Nozawa Onsen aufgespannten sprachreflexiven Gedichte, in denen Herbert J. Wimmer anhand von Parallelismen, Permutationen, Inversionen, Listen, ungewöhnlichen Wortzusammensetzungen u.a. gedankliche und weltanschauliche Neuschöpfungen herstellt.
Und doch ist die Erinnerung Konstituente und einer der tragenden Pfeiler in diesem Buch.
Lakonisch, mit Verve und Esprit nähert sich der Autor der Sprache und dem Leben, wobei anzumerken ist, dass jene Gedichte, die mehr im Leben als in der Sprache verankert sind, einen anderen, leiseren, seelenbewegten Duktus aufweisen. Zudem enthalten viele Gedichte Widmungen.
Ein empfehlenswerter Band für all jene, die wach genug sind, sich immer wieder und immer neu auf Sprachspiele und raffinierte Kunstgriffe einzulassen.
Petra Ganglbauer, 2017
Für die Rezensionen sind die jeweiligen VerfasserInnen verantwortlich.
Herbert J. Wimmer: Kleeblattgasse Tokio
Wien: Klever Verlag, 2017
160 Seiten
EUR 18,00
ISBN: 978–3‑903110–26‑7