Sich Zeit fürs Schreiben nehmen

Ein Inter­view mit Cornelia Stahl

Der Kurort Bad Tatz­manns­dorf ist für Cornelia Stahl persön­lich einer der wenigen Orte in der Welt, an dem Körper und Seele Ruhe finden. Und das wiederum bringt sie und  die Teil­neh­menden am heurigen Sommer­schreib­work­shop ins Schreiben.

BÖS: Du lädst vom 10. bis 13. Juli wieder zum Schreib­work­shop nach Bad Tatz­manns­dorf ein. Was waren die bisher schönsten Erin­ne­rungen, die du von den vorher­ge­henden Schreib­work­shops mitnehmen konntest?

Cornelia Stahl: Sommer­zeit ist Feri­en­zeit. Die Kinder freuen sich schon Ende Juni auf die großen Ferien im Juli und August. Und mir geht es ähnlich: In jedem Jahr freue ich mich Ende Juni auf die bevor­ste­hende Auszeit im Burgen­land, in der die Teilnehmer:innen meines Work­shops, und ich selbst, ein verlän­gertes Wochen­ende in wunder­barer Land­schaft verbringen dürfen.
Sich Zeit nehmen für Erho­lung, Entspan­nung, für ein bewusstes Inne­halten, und fürs Schreiben – all das verbinde ich mit den zurück­lie­genden Jahren in Bad Tatz­manns­dorf.
Wir kommen zur Ruhe, probieren den beson­deren Geschmack des Quell­was­sers der Mari­en­quelle, der noch nach Tagen pelzig auf der Zunge liegt, und kommen ins Schreiben. Einige unserer Texte lesen wir in der Gruppe vor und wählen die besten daraus für den Lese­abend am Samstag im Hotel der Kastell aus, der auch öffent­lich zugäng­lich ist.
Das Beson­dere des Lese­abends ist nicht nur die Anspan­nung vor dem bevor­ste­henden Auftritt, sondern die Neugier auf den „special guest“. Im letzten Jahr, 2024, präsen­tierte die burgen­län­di­sche Autorin Jutta Treiber ihre Neuerschei­nung „Lyri­sches Kulinarium“,Verlag lex liszt, 2024, und erzählte im anschlie­ßenden Werk­statt­ge­spräch von ihrer Arbeit als Autorin.
In diesem Jahr erwarten wir die burgen­län­di­sche Schrift­stel­lerin Andrea Kers­t­inger, die aus ihrem neuen Lyrik­band „irgendwo dazwischen“,Verlag lex liszt, 2025, lesen wird.
Ich bin schon jetzt gespannt auf ihre Neuerschei­nung und ihre Texte.

BÖS: Warum findet der Sommer­schreib­work­shop gerade in Bad Tatz­manns­dorf statt? Was gefällt dir dort?

Cornelia Stahl: Der Kurort Bad Tatz­manns­dorf ist für mich persön­lich einer der wenigen Orte in der Welt, an dem Körper und Seele Ruhe finden. Da ist zunächst der wunderbar ange­legte Kurpark, in dem man flanieren und unter schat­tigen Bäumen rasten kann. Da sind die Heil­quellen Mari­en­quelle und Wetsch­quelle, die eine heilende Wirkung im Körper entfalten.
Da ist die milde Luft, die sich beim Wandern in der hüge­ligen Land­schaft um die Nasen­flügel legt. Als Fremde bin ich nach Bad Tatz­manns­dorf gekommen und wurde  herz­lich empfangen. Seit 2018 habe ich dort eine liebe Familie, zu der ich immer fahre.

BÖS: Wie haben sich Inter­es­sierte den Ablauf vorzustellen?

Cornelia Stahl: Der Donnerstag dient dem Ankommen. Wir flanieren durch den Kurpark und lassen uns von der umge­benden Natur für unser Schreiben inspi­rieren. Am Freitag besu­chen wir die örtliche Biblio­thek. Im Schreiben lassen wir uns von der Umge­bung und von der Lite­ratur beein­flussen. Mari­anne Jung­maiers Lyrik­band „Gesang eines womög­lich ausge­stor­benen Wesens“ (Otto Müller Verlag, 2024) ist schon im Gepäck.

 

Der Schreib­work­shop “Schreiben an der Quelle” mit Cornelia Stahl findet von 10. bis 13. Juli 2025 statt. Kurz­fris­tige Anmel­dungen sind noch möglich an office@boesmail.at