Das war der Lite­ra­tur­salon am 25. Juni 2022

Ein Rück­blick von Laura Nußbaumer

Fenster auf.
Türen auf.
Buffet gedeckt.
Mode­ra­torin Brigitta Höpler eröffnet den Abend.
Klei­der­bü­gel­wind­spiel als musi­ka­li­sche Begleitung.

Bettina Balàka liest ruhige und lyri­sche Auszüge über dicke Biber.
Zu ruhig? Zu lyrisch?
Nein, gerade richtig für alle von 8 bis 99.
Im Text schneit es Pappel­wolle, Pollen, wie weißer Schnee.
Knoten, Spleißen, Takeln, heißt es jetzt.
Wir rudern auf Deutsch und segeln auf Französisch.

Karin Ivanc­sics liest aus den „Aufzeich­nungen einer Blumen­dieben“.
Was ist das für eine Musik?
Ein Orchester aus Schmet­ter­lingen und rauschenden Bewe­gungen.
Ein Hibiskus wird gestohlen.
Es gibt Männer mit hung­rigen Augen und Frauen mit langen Bärten.
Wir lesen Nach­richten in den Mauer­ritzen, und singen unseren Namen bis wir ihn vergessen.

Dieter Sperl liest aus Traum­no­tizen, Aufzeich­nungen einer Trau­me­xis­tenz.
Es ist wie eine Katze, die einen Himmel voller Katzen betrachtet.
Wir betrachten die Katze, die einen Himmel voller Katzen betrachtet.
Dabei lernen wir endlich, was Verant­wor­tung ist.
Gescheit ist, was einge­schneit ist.
Ein Mann köpfelt in die Almwiese.

Fenster immer noch auf.
Durchzug.
Draußen singen die Amseln, drinnen das Klei­der­bü­gel­wind­spiel.
Brigitta Höpler verab­schiedet den Abend, und die Ausstel­lung von Gertrude Moser-Wagner.
Gut gelauntes Abhängen beim Bücher­tisch, und von den Kunstwerken.

Video der Veran­stal­tung auf YouTube

Fotos: Peter Bosch