Jonglieren mit Erinnerungen

Ein Inter­view mit Elke Steiner

Im Rahmen des Lite­ra­tur­sa­lons im BÖS-Atelier am 3. Juni 2023 wird Elke Steiner aus ihrem Roman „Die Frau im Atelier“ lesen. Uns erzählt sie, wie er entstanden ist.

BÖS: Dein aktu­eller Roman heißt “Die Frau im Atelier”. Inwie­weit hat dich dein eigenes Schreiben im BÖS-Atelier als Absol­ventin des Lehr­gangs Schreib­päda­gogik dabei inspiriert?

Elke Steiner: Lusti­ger­weise war es eher umge­kehrt. Ich habe ohne große Absicht in der Zeit zwischen meinen beiden Romanen den Work­shop „Epik“ bei Erika Kronabitter besucht. Das hat mich so inspi­riert, dass ich unbe­dingt den kompletten Lehr­gang machen wollte. Bis es dazu kam, hatte ich aller­dings „Die Frau im Atelier“ schon beim Verlag abgegeben.

BÖS: Du wirst aus diesem Roman lesen. Was kannst du uns über dessen Entste­hung erzählen?

Elke Steiner: Es gab mehrere Themen, die mir unter den Nägeln brannten. Da ist zum Beispiel das Thema „Schuld“, was passiert mit Kindern, die sich schuldig fühlen, welche Auswir­kungen kann das im Leben haben. Eine dieser Möglich­keiten wollte ich erzählen. Wir jonglieren ja alle ein Leben lang mit unseren Erin­ne­rungen. Es geht auch um Entschei­dungen, die Eltern für ihre Kinder treffen, das ist die Wurzel der Geschichte.
Da ich auch eine große Affi­nität zur Malerei habe, habe ich diese beiden Themen verknüpft. Ein Stipen­di­en­auf­ent­halt in den Ateliers in Paliano kam damals zur rechten Zeit. Ich konnte noch tiefer in die Materie, in die Sinn­lich­keit der Malerei eintau­chen, habe mich ständig in den Ateliers der Male­rinnen herum­ge­trieben, sie beim Anrühren der Farben beob­achtet, gefilmt und tausende Fragen gestellt. Auch faszi­nieren mich Ticks und schräge, geheim­nis­volle Menschen. Der erwach­sene Marius, der Prot­ago­nist der Geschichte, ist Maler und eben so ein schräger Typ.

BÖS: Die beiden anderen Autor­innen des Lite­ra­tur­sa­lons sind Katha­rina j. Ferner und Petra Gangl­bauer. Was verbin­dest du mit den beiden?

Elke Steiner: Als ich zur Lesung einge­laden wurde, dachte ich nur: „Wow! Mit diesen Frauen!“ Ich kenne sowohl die Texte als auch den Einsatz beider Autor­innen im Lite­ra­tur­be­trieb recht gut und empfinde abso­lute Bewun­de­rung! Petra Gangl­bauer kenne ich bald zehn Jahre schon persön­lich, ich habe sie immer als eine große Unter­stüt­zerin, Ermög­li­cherin wahr­ge­nommen. Mit Katha­rina Ferner war ich schon mehr­mals in Kontakt und freue mich jetzt – endlich – auf das persön­liche Kennenlernen!

 

Der Lite­ra­tur­salon im BÖS-Atelier findet am 3. Juni 2023 um 19 Uhr statt.

 

Foto: Sindy Brunner