Professor Fres­sors langes Gedicht

Ein Inter­view der anderen Art mit Stefan Schmitzer

Was könnte man über ein langes Gedicht eindrück­li­cher sagen, als eines zu schreiben? Stefan Schmitzer hat genau das getan und macht damit Appetit auf seinen Workshop.

 

das lange gedicht wieder­holt irgend­eine aussage wieder und wieder.

professor fressor hat ein großes messing mikroskop.

das lange gedicht wieder­holt irgend­eine aussage wieder und wieder.

professor fressor hat ein großes messing mikroskop.

das lange gedicht wieder­holt irgend­eine aussage wieder und wieder, wobei sich die aussage unter der hand verändert.

professor fres­sors großes messing mikroskop.

das lange gedicht wieder­holt irgend­eine aussage wieder und wieder, wobei sich die aussage unter der hand verändert.

professor fres­sors großes messing mikroskop.

das lange gedicht wieder­holt irgend­eine aussage wieder und wieder, wobei sich die aussage verän­dert. welche frei­heiten bietet das langes gedicht?

professor fressor schaut durchs große messing mikroskop.

das lange gedicht wieder­holt irgend­eine aussage wieder und wieder, wobei sich die aussage verän­dert. welche frei­heiten bietet das langes gedicht?

professor fressor schaut durchs große messing mikro­skop, da sieht er kleine dinge klein sein.

das lange gedicht wieder­holt irgend­eine aussage wieder und wieder, und wir müssen nicht über sinn und gehalt nach­denken, denn das macht schon das material.

professor fressor schaut.

das lange gedicht wieder­holt und wieder­holt seinen sach­ver­halt, und wir hören die frage, welche rolle spielt ein span­nungs­bogen bei einem langen gedicht?

professor fressor schaut durchs große breite messing mikro­skop und sieht die kleinen bazillen beim bazillenrambazamba.

das lange gedicht wieder­holt seinen sach­ver­halt, und der span­nungs­bogen spannt sich von ganz alleine, das brauchst du nicht zu dichten, herr professor fressor.

professor fressor schaut und schaut und schau!, jetzt schaut er gar zum spiegel aus den andern zeilen raus.

das lange gedicht wieder­holt irgend­einen sach­ver­halt wieder und wieder, und wir werden nicht fehl­gehen, in einstim­mung auf einen work­shop über lange gedichte helmut heißen­büttel die “text­bü­cher” sehr zu empfehlen, oder whitman die blätter of grass, oder oder und oder, oder stellst dich halt einfach zur wiese und sagst jedem blüm­chen sein’ namen und namen und namen.

professor fres­sors großes messing mikro­skop und alle sachen sehen.

das lange gedicht wieder­holt irgend­eine aussage wieder und wieder und schaut zu wie sich die klei­nig­keiten ändern.

 

Stefan Schmitzer leitet den Online-Work­shop „Das lange Gedicht“ am 12. Juni 2022. Anmel­dungen sind noch möglich unter office@boesmail.at

Foto: Nischkauer