Schreibend denken für die Öffentlichkeit
Ein Interview mit Erika Kronabitter
Der oder das Essay ist im Grunde eine Art Denkversuch mit ganz viel Freiheit. Was einen Text dieser Art ausmacht, erzählt Erika Kronabitter.
BÖS: In welchem Umfeld können Essays platziert werden?
Erika Kronabitter: Sicherlich hat schon jede/jeder das eine oder andere Mal Überlegungen, Entgegnungen oder Ideen zu gegenwärtigen Ereignissen formuliert. Vielleicht waren sogar bahnbrechende, zukunftsweisende Überlegungen dabei. Schreibende, aber auch alle wachen Bürger:innen sollten diese Gedanken zum Anlass nehmen, sie zu formulieren, schreibend durchzudenken, Argumente abzuwägen und die Öffentlichkeit daran teilhaben zu lassen. Zeitungen und Blogs eignen sich bestens dafür.
BÖS: Welche drei Kriterien zeichnen sie im wesentlichen aus?
Erika Kronabitter: In einem Essay legt der/die Schreibende ihre Gedanken zu bestimmten Ereignissen/Diskussionen der Gegenwart dar, stellt diese gegenüber und vertritt zu diesem Thema eine eigene Haltung.
BÖS: Kannst du einen Essay empfehlen, das dir besonders gut gefällt und ein Musterbeispiel für das Genre ist?
Erika Kronabitter: Essays sind sehr frei in der Form, ich würde keinen einzelnen Essay als Musterbeispiel hervorgreifen. Um sich von der Breite ein Bild zu machen, ist es spannend, verschiedene Essays verschiedener EssayistInnen zu lesen.
Erika Kronabitter leitet den Online-Workshop „Der oder das Essay“ am 8. Mai 2022. Anmeldungen dafür unter office@boesmail.at
Foto: Peter Bosch