Blicke und Schrift aus dem Almtal 3

Ein Text von Beatrice Floh

Ruine Scharn­stein

Hoch hinauf gestiegen
Blicke schweifen lassen
Augen wandern wahr­neh­mend.
Tauchen tief ein in waldige Höhen
in eine Symphonie aus Grün.
Stei­nerne Türme schieben sich ins Bild
ragen fast bis in den Himmel.
Nur mehr Reste einer einst­malig
wohl präch­tigen Burg
lassen sie erahnen, was hier mal war -
sind Wächter der alten Zeiten.
Aus den Mauern wachsen Blumen
und kleine Pflanzen – gehen mit
den Steinen eine Art Symbiose ein.
Schenken dem Stein­grau ein grünes Kleid.
Stei­nerne Bögen geben den Blick frei
in die Weite der Land­schaft -
Propor­tionen verschieben sich -
von weitem sieht alles da unten
klein und unbe­deu­tend aus.
Burg­kap­pelle steht auf einer Tafel -
ein passender Ort,
um diesen Augen­schmaus zu feiern -
und jetzt läuten gerade die Glocken
den Mittag ein.

 

Der Text von Beatrice Floh ist im Rahmen des Sommer­work­shops „Blick und Schrift im Almtal“ entstanden.

Foto: Peter Bosch