Ache. Ein Versuch. – Udo Kawasser
Eine Buchrezension von Petra Ganglbauer
Als Versuch bezeichnet der Autor, Tänzer und Übersetzer Udo Kawasser sein jüngstes Werk. Es ist in der Tat weit mehr: Eine sprachreflexive, präzise Schreib- und Suchbewegung, besser noch: Findung. Es ist überdies eine Studie, es ist Anschauung.
Im Mittelpunkt der vorliegenden Textabschnitte, die jeweils genau datiert sind (von 2013 bis 2015), stehen die „Ache“, ein Fluss, aber auch der Schreibfluss selbst. Demgemäß wird der Fluss, wird die Landschaft textlich übersetzt, neu gebaut – findet sich als konzises, kühles und gerade deshalb poetisch aufgeladenes Wortwerk wieder.
Dieses Buch dokumentiert in seinem essayistischen Duktus, der die Gegenstände ihrer Auseinandersetzung – Fluss und Landschaft wie auch die Sprache selbst – darstellt , also sehr genau spiegelt, auch ein Stück weit etwas, das uns längst verloren gegangen scheint: Verlangsamung.
Udo Kawasser vollzieht konzentrierte Schreibbewegungen, die Zeit brauchen und während der Lektüre zugleich auch Zeit schenken.
Ein wertvolles Buch.
Petra Ganglbauer, Dezember 2018
Für die Rezensionen sind die jeweiligen VerfasserInnen verantwortlich.
Udo Kawasser: Ache
Wien: Sonderzahl Verlag, 2018
88 Seiten
Euro: 14,00
ISBN: 978 3 85449 494 2