Das war der Literatursalon am 16. November 2019
Fünf Portraits in Schwarzweiß an der Wand.
Fünf Portraits aus dem Buch Kinder der Poesie – Österreichische AutorInnen in Schwarzweiß.
Die Kulisse ist komplett.
Es ist der letzte BÖSe Literatursalon des Jahres 2019.
Während die Gäste eintreffen, nehmen die zwei Autoren, Daniel Wisser und Bodo Hell, jeweils unter dem Portrait des anderen Platz, links und rechts davon die HerausgeberInnen Barbara Rieger und Alain Barbero.
„Ein schöner Zufall, dass vor zwei Jahren im November hier das Buch Melange der Poesie präsentiert wurde“, leitet Brigitta Höpler den Abend ein.
18 AutorInnen, geboren zwischen 1924 und 1994, haben für Kinder der Poesie ein Foto aus ihrer Kindheit zur Verfügung gestellt, dessen Motiv vom Fotokünstler Alain Barbero aufgegriffen und in ein neues Portrait eingearbeitet wurde.
Daniel Wisser wählte ein Foto von seinem dreijährigen Ich beim Geburtstagskuchen-Essen. Dazu gibt es ein neues Portrait beim Kuchenessen in einem Wiener Kaffeehaus.
„Wir wollten eigentlich keine Fotos in Kaffeehäusern mehr machen, aber beim Kuchen musste es sein“, scherzt der Fotograf als Anspielung an Melange der Poesie – Wiener Kaffeehausmomente in Schwarzweiß.
Bodo Hell hingegen sitzt neben seinem Portrait, aufgenommen im Literaturmuseum, in dem er auf ein Portrait im Portrait zeigt, auf dem Friederike Mayröcker und Ernst Jandl abgebildet sind.
Barbara Rieger erzählt von der Herausforderung, die AutorInnen des Bandes auf jeweils nur einer Buchseite vorzustellen und von der Zusammensetzung der Steckbriefe der Geburtsjahre: Eine Schlagzeile aus einer Zeitung vom Geburtstag, Sound, Literatur, große politische Ereignisse, aber auch Fun Facts sollen einen Einblick in das 20. Jahrhundert geben.
Schließlich lesen Bodo Hell und Daniel Wisser aus ihren Texten vor, die ihre Kindheit schildern, oder auch ihre Familie bevor sie selbst geboren waren: Portraits der Familie als „Sonntagsfoto der Familie in den Ferien“ und Beziehungen und Nicht-Beziehungen zwischen den Generationen.
Am Ende der Lesung bitten die ZuschauerInnen um eine Zugabe.
„Sind Sie sicher?“, fragen die Lesenden.
„Ziemlich“, ruft jemand.
So tragen die Autoren noch weitere Texte vor, bevor zum Buffet mit Kuchen, Brot und Liptauer und Wein sowie zu anregenden Gespräche und Autogrammen gebeten wird.
Laura Nußbaumer, November 2019
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Fotos: Peter Bosch und Alain Barbero