Das war der Lite­ra­tur­salon am 23. April 2022

Ein Rück­blick von Laura Nußbaumer

Mit einem Würfel­wurf beginnt der erste Lite­ra­tur­salon 2022. Mode­ra­torin Patricia Brooks begrüßt das gegen­wär­tige Publikum im Atelier und das zukünf­tige Publikum auf YouTube und stellt die Künstler­Innen des Abends vor. Begleitet von einer Ausstel­lung von Gertrude Moser-Wagner sind drei Lesende, Anna Kim, Birgit Schwaner und Jörg Piringer, einge­laden aus ihren Texten vorzutragen.

Anna Kim liest nicht von Finger­pflanzen, sondern die Geschichte zu einer figu­ra­tiven Blei­stift­zeich­nung. Wir hören wie Liebe dem Schreiben von Liebes­ge­dichten ein Ende setzt, von Kolli­sionen, der hohlsten Form von Small­talk und der Suche nach einem Veil­chen.
Dazu wundern wir uns über eine einge­bil­dete Freundin.

Birgit Schwaner liest von „Jackls Mond­flug“ und seiner fiktiven Schwester. Wir hören, dass immer noch Luft nach unten ist, von asep­ti­schem Weiß, kleinen Mäus­chen in Ärmeln und Ärmeln von Ammen, und dem Schnipp-p-p‑p einer Schere, wenn die Sonne irrtüm­li­cher Weise aufgeht.

Jörg Piringer, trans­akus­ti­scher Forscher, öffnet auch mit einem p‑p-p indem er Gedichte über grobes Großes und feines Kleines mit Kompo­si­tionen aus der Tonan­lage paart. Wir hören vom Un- in ‑achtsam und ‑genü­gend, und stellen uns der Frage, ob wir uns ein neues Bild­schirm­foto aussu­chen müssen, wenn wir aus der ewigen Leere zurückkehren.

Wir bleiben zurück mit Offen­ba­rungen, der Rück­kehr zur Geburt, und Fragen, die nie beant­wortet werden. Patricia Brooks beschließt den Abend mit einer Einla­dung die Ausstel­lung „12 Zeich­nungen (Iden­tität – ein Würfel­wurf)“ genauer anzu­sehen, wo sich das Leid in einen Eid auflöst.

Video der Veran­stal­tung auf YouTube

Fotos: Peter Bosch