Das war der Literatursalon am 11. Mai 2019
Ständig klingelt es. Das BÖS-Atelier ist fast nicht groß genug um Platz für alle Gäste zu bieten, die zum Literatursalon kommen. Barbara Rieger begrüßt das Publikum. Erika Kronabitter – an diesem Wochenende Workshopleiterin für „Autobiographisches Schreiben“ – schlüpft in die Rolle der Moderatorin, sie stellt die Mitwirkenden und den Ablauf des Abends vor.
Britta Mühlbauer, BÖS-Dozentin für „Weiter schreiben, fertig schreiben“, liest aus ihrem laufenden Projekt.
Martin Peichl, bei dem man im Herbst den Workshop „Erotisches Schreiben“ besuchen kann, liest aus seinem neu erschienenem Roman „Wie man Dinge repariert“. Die Rezension am BÖSen Blog habe ich schon gelesen und bin sehr gespannt.
Autor, Herausgeber und langjähriger BÖS-Dozent Günter Vallaster wird die Ausstellung „ALLES IST ANDERS“ eröffnen.
Martin Peichl beginnt mit einem Beziehungsstatus-Update „Ich schreibe schon wieder eine Geschichte über dich.“ Fast wie von einem einzigen Gedankenfluss werden die ZuhörerInnen in die Geschichte gesogen, die vom Ich-Erzähler an die Du-Lesende gerichtet ist und von Babykatzen, Schnitzeln und Schnaps erzählt. Politikkritisch, gesellschaftskritisch, beziehungskritisch liest Martin Peichl von Stadtmenschen in den Mittdreißigern, die noch nie etwas repariert haben und plötzlich Stücke von Wäldern erben.
Britta Mühlbauer fährt mit einer Kurzgeschichte aus ihrem Zyklus „Wir“ fort. „Freibad“ heißt die Geschichte und erzählt von einem Wir, das eine Gruppe Mädchen, aber auch wir alle sein können. Der Kurzgeschichtenzyklus ist während der „Flüchtlingskrise“ entstanden und handelt von Anschuldigungen, falschen und richtigen, Lügen und Wahrheiten und Glauben und Nicht-Glauben. Im spannendsten Augenblick wird die Geschichte abgebrochen. Die ZuhörerInnen stöhnen beinahe vor Neugierde wie es weitergeht.
Es folgt ein weiterer Auszug von Martin Peichls Roman mit der Frage, was nach dem Tod von einem Leben übrigbleibt. Britta Mühlbauer beendet ihre Kurzgeschichte mit einer ungeahnten Wendung und viel Stoff zum Nachdenken.
Günter Vallaster eröffnet die Ausstellung „Alles ist anders” mit Text-Bildern, die im Workshop Text und Bild / Text als Bild von ihm und Andrea Zámbori entstanden sind. Zu sehen sind Arbeiten von Maria Aschenwald, Martina Bachtrögler, Margit Billinger, Teresa Luise Christall, Gabriele Dallinger-König und Andrea Zámbori. Den Ausstellungstitel spendete ein Beitrag von Margit Billinger.
Eine dichte Stimmung hängt im Raum und Erika Kronabitter dankt allen Mitwirkenden für den schönen Abend. Das Buffet und der Büchertisch werden eröffnet, die Bierdeckelgedichte von Martin Peichl verschenkt und die Gäste im Atelier verteilen sich neu, um zu essen, zu trinken und zu plaudern.
Laura Nußbaumer, Mai 2019
Für die Blog-Beiträge sind die jeweiligen VerfasserInnen verantwortlich.
Fotos: Peter Bosch und Erika Kronabitter
Homepage von Britta Mühlbauer
Der Workshop „Text und Bild / Text als Bild“ findet wieder am 25./26. Jänner 2020 statt.
DozentInnen: Günter Vallaster und Andrea Zámbori