Kurz und bündig
Ein Interview mit Erika Kronabitter
Was den Unterschied zwischen Kurzprosa und Kurzgeschichte ausmacht, erzählt uns Erika Kronabitter im Vorfeld ihres Schreibworkshops am 28. Februar 2025.
BÖS: Was verstehst Du unter Kurz- und Kürzestprosa genau?
Erika Kronabitter: Kurzprosa heißt “kurze erzählende Literatur”. Alles unter – ungefähr – zehn Seiten können wir zur Kurzprosa zählen, zum Beispiel Kurzgeschichten, Miniaturen, Skizzen, Fabeln, Parabeln und Anekdoten, die meist wenige Seiten oder nur eine halbe Seite umfassen.
BÖS: Worauf kommt es dabei an?
Erika Kronabitter: Der Fokus wird aufs „kurz und bündig“ gelegt. Zusammengefasst, zusammengerafft: das Geschriebene/Gesagte wird pointiert auf den Punkt gebracht. Im Gegensatz zur Kurzgeschichten kann sich die Kurzprosa mehr auf die Sprache selbst konzentrieren, auf den Rhythmus und Stimmqualität, auf experimentelle Spracharbeit.
BÖS: Gibt es eine Parallele zwischen Kurz- und Kürzestprosa und Lyrik?
Erika Kronabitter: Auf dem Weg vom Roman zum Gedicht liegt Kurzprosa zwischen Kurzgeschichte und Gedicht – mit Übergangsregionen und offenen Grenzen. In manchen Publikationen kommt dies auch zum Ausdruck, wenn Lyrik und Kurzprosa mitaufgenommen sind.
Der ONLINE-Schreibworkshop “Geschliffene Kurz- und Kürzestprosa” mit Erika Kronabitter findet am 28. Februar 2025 statt. Anmeldungen unter office@boesmail.at