Das verfluchte Bild
Ein Text von Julian Fischer
Der Computerbildkünstler Edgar Porelli hing seine Bilder in der Küche auf, um die Druckerfarbe trocknen zu lassen. Diese Arbeit war alltäglich für ihn. Jedoch fiel ihm plötzlich beim Aufhängen ein Bild auf, an das er sich gar nicht mehr erinnern konnte. Hatte er es wirklich selbst gemalt? Aber dann müsste er sich doch erinnern? So etwas war ihm ja noch nie passiert. Das Bild zeigte eine Statue in der Nacht, angeleuchtet von der Laterne. Es sah aus wie die Statue eines Soldaten oder ähnliches. Plötzlich sah Edgar, wie sich die Statue auf dem Bild zu bewegen begann. Das konnte aber doch nicht sein, wie war das möglich? Doch, jetzt sah er es ganz deutlich: Die Statue bewegte ihre Hände. Jetzt bewegte sie ihre Füße und stieg von ihrem Sockel herab. Edgar war sich sicher, dass es nur ein Traum sein konnte. Die Statue bewegte sich auf Edgar zu. Sie kam immer näher und näher. Sie streckte die Hände aus. Nun kamen die Hände aus dem Bild heraus und griffen nach Edgar. Sie zogen ihn in das Bild hinein, das Bild fiel zu Boden.
In der nächsten Woche fand man in verschiedenen Zeitungen eine Suchanzeige nach einem gewissen Edgar Porelli, der vermisst wurde.
Dieser Text ist im Rahmen des Online-Workshops „schauerlich & fantastisch“ von Britta Mühlbauer entstanden.